Geboren 1964 in einer mittelgroßen Industriestadt namens Mannheim, ist Hans Nieswandt seit 20 Jahren ein so respektierter wie aktiver Charakter in der Welt der DJ- und Clubkultur, der elektronischen Musikproduktion und des gehobenen Popjournalismus. Ausgedehnte DJ- und Vortragsreisen führten ihn rund um die Welt. Allein und im Team mit Whirlpool Productions erschienen bis heute sechs Alben und unzählige Remixe. Bei WDR einslive mixt Nieswandt seit Jahren jede Mittwochnacht eine eigene Radioshow. Bei KiWi Köln erschien nach „plusminusacht – DJ Tage, DJ Nächte“ (2002) und „Disko Ramallah – und andere merkwürdige Orte zum Plattenauflegen“ (2006) sein drittes Buch: „DJ Dionysos – Geschichten aus der Diskowelt“ (2010). Ein Mann, der auf vielen Kanälen sendet...
Der DJ: Schon mit 13, 14 Jahren versuchte Hans Nieswandt, die Kontrolle über das Sound System bei Schulparties zu gewinnen, sowie über die Musikseiten der Schülerzeitung. Erstmals 1983 für das Auflegen von Tanzmusik in einem öffentlichen Nachtclub bezahlt: früher Rap, Dance und New Wave in der süddeutschen Provinz. Umzug nach Hamburg Mitte der 80er. Schwer getroffen von Acid-, Deep- und Garage-House in den späten 80ern, dadurch dazu inspiriert, ein richtiger Mix-DJ zu werden. Seit den frühen 90ern reist Hans Nieswandt fast jedes Wochenende mit seiner Plattenkiste umher und spielt dabei meistens seinen speziellen Mix aus Disco, House und Techno. Besondere Arrangements auf Anfrage. Als Radio-DJ präsentiert er jede Mittwochnacht von null Uhr bis ein Uhr auf WDR 1Live die Live-Mixshow „Plan B mit Hans Nieswandt“.
Der Produzent: Während Hans Nieswandt schon in den frühen 80ern, als Teenager am Bodensee, immer in irgendwelchen Punk- oder new wavigen Dancepop-Bands mit deutschen Texten gespielt hat, entstand sein erstes wirklich erfolgreiches Musikprojekt in den frühen 90ern. Mit Eric D. Clark und Justus Köhncke gründete er die Gruppe Whirlpool Productions, die 1997 sogar Popstars in Italien wurden und mit „From: Disco To: Disco“ einen bizarren Nummer-1-Hit hatten, der inzwischen als Klassiker gilt. Nach vier großen Alben wurde das Projekt im Jahr 2000 auf Eis gelegt. Außerdem veröffentlichte Hans Nieswandt zwei Soloalben, „Lazer Muzik“ (1999) sowie „The True Sound Center“ (2004). Daneben produzierte er eine Riesenmenge Remixe für Künstler aus dem In- und Ausland aus den verschiedensten Richtungen, zuletzt für Barbara Morgenstern. Eine repräsentative Auswahl dieser Mixe erschien 2011 beim Hamburger Label Bureau B unter dem Namen „Hans Is Playing House“.
Der Autor: Nachdem er schon zu seiner Schulzeit am Bodensee Mitherausgeber eines Fanzines war, holte sich Hans Nieswandt seinen redaktionellen und journalistischen Schliff Mitte der 80er Jahre in Hamburg. Dort schmiss er sein Studium der Amerikanistik, um Filmredakteur bei einem Stadtmagazin zu werden. Ausgiebiges Schaffen als freier Autor für eine Menge großer und kleiner Musik- und Kulturmagazine sowie den Boulevard. Sagen wir: Spex, Stern und Mopo. Dann der Traumjob 1990: Redakteur beim respektiertesten deutschen Musikmagazin der Welt, Spex. Schmiss den Traumjob nach drei Jahren hin, um sich auf Musikproduktion und DJ-Dasein zu konzentrieren. Weniger Textarbeit am Ende der 90er, aber ein Buchangebot des renommierten Kölner Verlagshauses Kiepenheuer & Witsch. 2002 erschien sein erstes Buch „plusminusacht – DJ Tage, DJ Nächte“ mit großem Erfolg bei Publikum und Kritik. Ein Jahr später schießt die Deutsche Grammophon die vom Autor selbst produzierte und gelesene Hörbuchversion hinterher. Im März 2006 erschien ebenfalls bei Kiwi Hans Nieswandts zweites Buch „Disko Ramallah – und andere merkwürdige Orte zum Plattenauflegen“. Ende 2010 kam „DJ Dionysos – Geschichten aus der Diskowelt“. Nieswandts erster Roman befindet sich derzeit in Arbeit.
Der Privatgelehrte: Akademien, Universitäten und Institutionen von Bonn, Düsseldorf, Berlin, Bochum, Karlsruhe, Frankfurt, Turin, Romanmontier bis nach Osnabrück und noch darüber hinaus haben Hans Nieswandt als Gastdozenten oder Workshop-Gestalter eingeladen. Dabei hat er viele Felder abgedeckt zwischen Musikproduktion, DJ-Praxis, Jugendkultur, Mode, Politik, Kunst und Sozialwissenschaften. Im Auftrag des Goethe-Instituts bereiste er u.a. Brasilien, Mexiko, Südafrika, die Türkei, den Nahen Osten, den Fernen Osten, Australien, Neuseeland und Sibirien und bestritt dort Auftritte und Workshops. Seit 2004 berät er das Institut auch offiziell in elektronischen DJ-Angelegenheiten.